Das Alpenkorps an der Dolomiten-Front 1915

Mythos und Realität

2014 erschien die erste Auflage des Buches, dass sich inhaltlich mit dem Einsatz der ersten deutschen Gebirgstruppe, dem Alpenkorps, an der Hochgebirgsfront in Südtirol 1915 beschäftigt. Zugleich geht das Buch dem Mythos nach, mit dem das Alpenkorps vor allem in der Zwischenkriegszeit in der populären Kriegsliteratur umgeben wurde. Mittlerweile liegt es in zweiter Auflage und englischer Übersetzung vor.

Meinungen zum Buch:

 

Die Erinnerung an den Gebirgskrieg des Ersten Weltkrieges ist bis heute von zahlreichen Mythen geprägt. Sie lancieren das geschichtsverzerrende Bild eines von heldenhaften Soldaten gekämpften „Krieges der Bergführer“. Als vielgerühmte „deutsch-österreichische Waffenbrüderschaft“ etablierte die Anwesenheit des Deutschen Alpenkorps an der Dolomitenfront eine eigene Form der Mythenbildung, die insbesondere in Tirol große Wirkmacht entfaltete. Das Buch von Immanuel Voigt analysiert in wissenschaftlicher Redlichkeit den Konstruktionscharakter dieses Mythos und kontrastiert die idealisierte Erinnerung mit der Kriegswirklichkeit, die letztlich ein anderes, teilweise gegensätzliches Bild zum Vorschein treten lässt. Das Alpenkorps war eben kein für den Gebirgskrieg ausgebildetes „Heldenkollektiv“, und auch das Verhältnis zu den Tirolern war spannungsgeladener und konfliktreicher als es die apologetische Erinnerungsliteratur nach dem Krieg stets zu vermitteln suchte. Als kritisch reflektierende, modernisierte Militärgeschichte ist Voigts Studie deshalb ein wichtiger regionalhistorischer Beitrag zum Centenaire des italienischen Kriegseintritts im Mai 1915.

 

Dr. Oswald Überegger, Historiker und Direktor des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen

 

 

 

Immanuel Voigt wagt sich auf sorgfältig erschlossener Quellengrundlage erneut an das vielfach behandelte Thema des Alpenkorps heran. Seine Verbindung von Fragen der Militärgeschichte und Landeshistorie mit dem großen Umfeld des Ersten Weltkriegs ist ebenso verdienstvoll wie die erinnerungs- und kulturgeschichtliche Dimension, die er in seinen Band einbringt. Besondere Anerkennung gilt dem ausführlichen Bildteil, der mit zahlreichen, bisher unveröffentlichten Fotografien aus privaten Archiven und eigener Sammlung aufwartet.

Im Rahmen des Großen Krieges war der Tiroler Einsatz des Alpenkorps eine Episode, die sich im Vergleich zu späteren Kämpfen nur allzu leicht verklären ließ. Immanuel Voigt legt nun ein Buch vor, das sich durch sachliche Argumentation überzeugend gegen solche Verklärung und Verzerrung richtet, dem ich eine große Leserschaft wünsche.

 

Dr. Hans Heiss, Südtiroler Politiker und Historiker

 

 

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Leseprobe:
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